Alles Wissenswerte zur Wärmepumpe
Entdecken Sie, wie Wärmepumpen funktionieren, welche Typen es gibt, was Sie beachten müssen und wie Sie von attraktiven Förderungen profitieren können.
Was ist eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe ist ein modernes, umweltfreundliches Heizsystem. Sie entzieht der Umgebung (Luft, Erde oder Wasser) Wärmeenergie – selbst bei niedrigen Außentemperaturen – und hebt diese mithilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau an, um Ihr Gebäude zu heizen und Warmwasser zu bereiten.
Im Prinzip funktioniert sie wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Statt Kälte zu erzeugen, transportiert sie vorhandene Wärme dorthin, wo sie gebraucht wird. Dadurch kann sie aus 1 kWh Strom oft 3 bis 5 kWh Heizwärme erzeugen – das macht sie so effizient.
Welche Wärmepumpen-Arten gibt es?
Die Wahl der Wärmequelle bestimmt den Typ der Wärmepumpe und beeinflusst Effizienz und Installationsaufwand.
Luft-Wasser (Unsere Empfehlung)
- Niedrigste Installationskosten
- Flexible Aufstellung (innen/außen)
- Keine Bohrungen oder Genehmigungen nötig
- Ideal für Sanierung & Neubau
- Effizienz sinkt bei sehr tiefen Temperaturen
- Außengerät kann Geräusche verursachen
Sole-Wasser (Erdwärme)
- Hohe, stabile Effizienz (JAZ oft > 4)
- Konstante Wärmequelle (Erdreich)
- Geräuschloser Betrieb (kein Außengerät nötig)
- Hohe Installationskosten (Bohrung/Kollektor)
- Platzbedarf für Kollektor/Bohrung
- Genehmigungspflichtig (Bohrung)
Wasser-Wasser (Grundwasser)
- Höchste Effizienz (JAZ oft > 5)
- Konstante Wärmequelle (Grundwasser)
- Nur bei geeignetem Grundwasser möglich
- Hoher Installationsaufwand (Brunnen)
- Wasserrechtliche Genehmigung nötig
- Regelmäßige Wartung der Brunnen
Wichtige Überlegungen vor dem Kauf
Diese Faktoren sollten Sie prüfen, um die beste Entscheidung zu treffen.
Gebäudezustand
Eine gute Dämmung reduziert den Wärmebedarf und steigert die Effizienz der Wärmepumpe erheblich. Prüfen Sie Fenster, Dach und Fassade.
Heizverteilung
Ideal sind Flächenheizungen (Fußboden). Heizkörper funktionieren auch, benötigen aber ggf. niedrigere Vorlauftemperaturen (< 55°C) oder teilweise einen Austausch.
Heizlast & Dimensionierung
Eine genaue Heizlastberechnung ist unerlässlich. Eine zu kleine Pumpe heizt nicht genug, eine zu große taktet ineffizient.
Kosten & Förderung
Planen Sie Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten. Prüfen Sie Ihre Förderfähigkeit – bis zu 70% sind möglich!
Installation & Betrieb
Was Sie über den Einbau und die Nutzung wissen sollten.
Installation durch den Fachbetrieb
- **Beratung & Planung:** Genaue Analyse vor Ort, Heizlastberechnung, Systemauswahl.
- **Antragstellung:** Unterstützung bei der KfW-Förderung (*vor* Auftragsvergabe!).
- **Vorbereitung:** Ggf. Fundament für Außengerät, Kernbohrungen, Demontage Altanlage.
- **Montage & Anschluss:** Aufstellung der Geräte, Verbindung mit Heizkreis, Warmwasserspeicher und Stromnetz.
- **Inbetriebnahme:** Dichtheitsprüfung, Befüllung, hydraulischer Abgleich, Einstellung der Regelung.
- **Einweisung:** Erklärung der Bedienung und Wartungshinweise für Sie.
Laufender Betrieb & Wartung
Wartung: Jährliche Sichtprüfung (Luftgitter frei? Druck?) und Filterreinigung (Luft-WP) empfohlen. Alle 1-2 Jahre Fachwartung inkl. Kältekreisprüfung.
Optimierung: Passen Sie die Heizkurve und Zeitprogramme an Ihr Nutzungsverhalten an, um Strom zu sparen.
Stromtarife: Nutzen Sie spezielle (oft günstigere) Wärmepumpen-Stromtarife. Die Kombination mit Photovoltaik senkt die Betriebskosten weiter.
Mythen & Fakten
Wir räumen mit gängigen Vorurteilen auf.
Mythos: "Wärmepumpen funktionieren im Winter nicht."
Falsch. Moderne Wärmepumpen, insbesondere Luft-Wasser-Modelle, sind für den Betrieb auch bei sehr niedrigen Temperaturen (bis -20°C oder tiefer) ausgelegt. Ihre Effizienz nimmt zwar bei extremer Kälte ab, aber sie heizen zuverlässig. Ein integrierter Heizstab springt nur an sehr wenigen, extrem kalten Tagen zur Spitzenlastdeckung ein.
Mythos: "Wärmepumpen sind nur für Neubauten mit Fußbodenheizung."
Falsch. Auch wenn sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen (wie bei Fußbodenheizungen) am effizientesten arbeiten, können moderne Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden mit Heizkörpern sinnvoll eingesetzt werden. Wichtig ist eine korrekte Dimensionierung und ggf. Optimierungen am Heizsystem (hydraulischer Abgleich, evtl. größere Heizkörper).
Mythos: "Wärmepumpen sind laut und stören die Nachbarn."
Teilweise richtig, aber beherrschbar. Ältere Modelle konnten lauter sein. Moderne Geräte sind deutlich leiser geworden. Durch richtige Platzierung (Abstand zur Grundstücksgrenze), schalloptimierte Aufstellung und ggf. Schallschutzhauben lassen sich Geräuschemissionen minimieren und gesetzliche Vorgaben (TA Lärm) problemlos einhalten.
Mythos: "Wärmepumpen lohnen sich nur mit Photovoltaik."
Falsch. Eine Wärmepumpe kann auch ohne PV-Anlage wirtschaftlich sein, besonders im Vergleich zu alten Öl- oder Gasheizungen und bei Nutzung günstiger Wärmepumpen-Stromtarife. Die Kombination mit PV erhöht die Wirtschaftlichkeit jedoch erheblich, da der selbst erzeugte, günstige Solarstrom direkt für den Betrieb genutzt werden kann.
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